HAND DRAUF Herbst 2019

39 D ie extreme Verknappung des Personalangebots zieht un- geheure Konsequenzen für Arbeit- geber nach sich. Wir hören von unseren Kunden die wildesten Geschichten: Sie lösen Kredite ab, um Mitarbeiter in ihre Betriebe zu locken, oder stellen Mitarbeiter ein, die gerade aus dem Gefängnis frei- gekommen sind. Die Arbeitssuchenden haben zu- dem immer höhere Ansprüche an ihren Arbeitgeber. Warum? Weil es viele attraktive Angebote gibt, zwischen denen sie wählen können. Aufgrund der starken Konjunk- tur geht es vielen Firmen gut. Sie wollen einstellen und buhlen um die wenigen Arbeitssuchenden. Was kann in einer solchen Situation ein kleiner Betrieb tun, um bei der Mitarbeitergewinnung zu punkten? Meiner Meinung nach sind es vor allem zwei Strategien, die zum Erfolg führen: eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen und die Suche nach Mitarbeitern zur Chefsache erklären! Mitarbeiter- gewinnung ist heutzutage eine bedeutende, strategische Aufgabe. Um sie erfolgreich zu meistern, soll- te sie unbedingt beim Chef selbst liegen. Zu Punkt eins: Die Firmenkultur ist mittlerweile zum entscheidenden Aushängeschild von Unternehmen geworden. Die Generationen Y und Z arbeiten nicht mehr um jeden Preis. Bei der Wahl des Arbeit- gebers sind ihnen neben Gehalt »weiche« Faktoren wie eine aus- gewogene Work-Life-Balance und Wertschätzung ebenso wichtig. Chefs sollten sich fragen: Wie lauten die Forderungen der jungen Generationen und wie kann ich ihnen, mit meinen Möglichkeiten, entsprechen? Das beginnt schon beim Umgangston: Y und Z fordern einen respektvollen Umgang. Sie wollen selbstbestimmt arbeiten, ihren Arbeitstag möglichst indivi- duell gestalten und Spaß haben. Warum nicht mal in einen Kicker im Pausenraum investieren? Veran- staltungen nach der Arbeit fördern zusätzlich das Gemeinschafts- gefühl. Experten sprechen vom sogenannten Sozialen Klebstoff, der Mitarbeiter zusammenschweißt und neue Mitarbeiter anlockt. Zu Punkt zwei: Der Chef selbst muss einen signifikanten Teil seiner Arbeit für die Mitarbeitergewinnung verwenden. Das umfasst unter anderem den Aufbau und die Pflege eines Netzwerks – zum Beispiel zu Schulen und Arbeitsagenturen – und natürlich die aktive Ansprache potenzieller Mitarbeiter. Der Chef ist das Aushängeschild seines Betriebs und sollte nicht davor zu- rückschrecken, die Belange seiner Firma publik zu machen. Sollte der Chef persönlich dazu keine Zeit haben, muss ein Perso- nalposten geschaffen oder externe Hilfe geholt werden. Passivität und Zurückhaltung bei der Suche nach Mitarbeitern kostet Zeit und ver- pulvert letztendlich eine Menge Geld. Also, mein Aufruf an alle Chefs: Nehmt euch der Sache an! Macht sie zur Chefsache! Fachkräftemangel ist das Wort der Stunde. Mittlerweile ist die Lage am Arbeitsmarkt sogar so prekär geworden, dass Experten von einem Kräftemangel per se sprechen. Dennoch gibt so einiges, was Handwerksbetriebe tun können, um bei der Mitarbeitergewinnung nicht zu verlieren! MITARBEITERGEWINNUNG KOLUMNE Erfolgreiche Mitarbeitergewinnung Mit der Mitarbeitergewinnung hat dein Betrieb keine Probleme? Teile dein Erfolgsgeheimnis mit uns! Schreibe eine Mail an [email protected] Stichwort: Kolumne Kolumne von Frederick Roehder, Gründer und Geschäftsführer von Contorion

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